Die Aufstiegsfortbildung
Unser wöchentlicher Podcast für Euch!
Fragen und Antworten rund um die Aufstiegsfortbildung gibt es in der neuen Folge unseres Podcasts.
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Der Podcast zum Mitlesen
Henry Ford hat ja mal formuliert "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Welche Möglichkeiten im Rahmen der Aufstiegsfortbildung habe ich denn um beruflich voranzukommen?
Wie der Name schon sagt, bilde ich mich fort mit dem Ziel des Aufstiegs. Eine Aufstiegsfortbildung vermittelt Kompetenzen, die es mir ermöglichen weiterführende, höherwertigere Aufgaben zu übernehmen, z.B. Führungsaufgaben als Teamleiter oder ähnliches, und über ein entsprechendes Zeugnis kann ich diese Qualifikation auch nachweisen und das öffnet mir natürlich entsprechende Türen.
Welche Aufstiegsfortbildungen und Weiterbildungen gibt es denn?
Gesetzlich geregelte Aufstiegsfortbildungen gibt es für alle Branche und alle Bereiche der Wirtschaft. Am bekanntesten ist sicherlich die Aufstiegsfortbildung im Handwerk. Jeder weiß, dass, nachdem man seine Gesellenprüfung abgeschlossen hat, auch die Möglichkeit besteht z.B. einen Meistertitel zu erlangen und dann in Zukunft vielleicht den eigenen Betrieb auch zu führen. Genauso gibt es vergleichbare Meistertitel aber auch beispielsweise in der Industrie. Dort haben wir Fachmeister wie den Logistikmeister z.B. Es gibt aber auch Aufstiegsfortbildungen wie den Techniker und ähnliches.
Und wie sieht es im kaufmännischen Bereich aus? Welche Aufstiegsfortbildungen und Weiterbildungen gibt es dort?
Im kaufmännischen Bereich sieht es sehr ähnlich aus, nur dass dort natürlich die Aufstiegsfortbildungen zu anderen Berufstiteln führen und dass es andere Fortbildungsinhalte gibt. Ein sehr großes Thema spielen dort beispielsweise alle betriebswirtschaftlichen Fachbereiche plus jeweils eine Ergänzung um ein profilspezifisches Thema.
Es gibt Aufstiegsfortbildungen, die sich auf eine bestimmte Branche ausrichten, das könnten z.B. die Industriefachwirte sein. Es gibt aber auch Aufstiegsfortbildungen, die sich an einem bestimmten Fachbereich orientieren, das sind z.B. die Personalfachkaufleute. Alle erlangen die Kompetenz in ihrem späteren Berufsleben eine Führungsposition einzunehmen und ein entsprechendes fachliches Wissen. Darüber, über dieser Ebene Fachwirte, Fachkaufleute, Meister, IT Professionals beispielsweise, gibt es noch die Abschlüsse zum Betriebswirt und technischen Betriebswirt. Die setzen allerdings voraus, dass bereits eine erste Aufstiegsfortbildung absolviert wurde. Das heißt also, im Bereich der beruflichen Bildung bauen sämtliche Abschlüsse aufeinander auf. Als erstes kommt die Berufsausbildung und darauf aufbauend dann die folgenden Abschlüsse der beruflichen Aufstiegsfortbildung.
Das bedeutet, dass ich auch ohne Studium einen gleichwertigen Abschluss durch berufliche Bildung erlangen kann?
Ja genau, das ist richtig. Es ist bereits seit einigen Jahren so, dass sämtliche gesetzlich geregelten Bildungsabschlüsse in dem sogenannten Deutschen Qualifikationsrahmen eingestuft sind. Der Deutsche Qualifikationsrahmen soll eine Vergleichbarkeit über das Niveau der verschiedenen Abschlüsse einfach bieten. Besonders bekannt sind natürlich die akademischen Abschlüsse. Als erstes der Bachelor- und darüber dann der Masterabschluss, den ich über eine Hochschule erlangen kann. Und deshalb werden diese beiden Abschlüsse auch oft als Referenzwerte in dem DQR genommen. Der Bachelor-Abschluss ist beispielsweise auf der DQR-Stufe 6 eingestuft, der Masterabschluss ist beispielsweise auf der DQR Stufe 7 einsortiert. Und die entsprechenden Abschlüsse der höheren beruflichen Bildung werden ebenfalls dort einsortiert. Also wenn man sich anschaut, Fachwirte, Fachkaufleute, Meister - all diese Abschlüsse bewegen sich auf der DQR-Stufe 6 und damit auf dem gleichen Niveau wie ein Bachelorabschluss. Die Abschlüsse Betriebswirt und technischer Betriebswirt sind auf Stufe 7 eingestuft und damit auf der gleichen Stufe wie ein Masterabschluss.
Jetzt ist das manchmal ein bisschen verwirrend, weil in der beruflichen Bildung einfach andere Abschlussbezeichnung bisher verwendet wurden. Das wird sich aber zukünftig ändern. Mit einer Novellierung des Berufsbildungsgesetzes, die im Januar 2020 in Kraft getreten ist, wurden auch neue Abschlussbezeichnung festgelegt. Das heißt, zukünftig werden die Fortbildungsabschlüsse der beruflichen Bildung, je nachdem auf welcher Ebene sie sich bewegen, auch die Titel Bachelor Professional und Master Professional tragen und damit soll diese Gleichwertigkeit, die Vergleichbarkeit der akademischen und der beruflichen Bildung noch mal stärker herausgestellt werden.
Auch wenn Investitionen in die berufliche Zukunft wichtig sind, eine Aufstiegsfortbildung ist in den meisten Fällen ja leider alles andere als günstig. Wie kann ich denn meine Aufstiegsfortbildung finanzieren?
Bildung kostet eigentlich immer Geld, da es letzten Endes eine Dienstleistung ist, die von Menschen erbracht wird und diese Menschen möchten ihre Arbeitszeit einfach bezahlt bekommen. Die Frage ist jetzt aber, wer trägt letzten Endes die Kosten?
Wenn man sich das im Bereich der schulischen Bildung anguckt, da ist ganz klar der Staat derjenige, der die Kosten trägt, damit jeder auch eine schulische Bildung durchlaufen kann. Ähnlich ist im Bereich der Hochschulbildung. Dort sieht es so aus, dass auch der Staat quasi die Universitäten und Fachhochschulen finanziert.
Im Bereich der beruflichen Bildung denkt man sehr oft man müsste die Kosten komplett selbst tragen, weil man einfach das so kennt. Wenn ich ein Seminar buche, bekomme ich eine Rechnung, um daran teilnehmen zu können und die muss ich jetzt auch bezahlen. Im Bereich der gesetzlich geregelten Aufstiegsfortbildung ist es aber so, dass auch dort der Staat sich engagiert, damit die Teilnehmer die Kosten nicht alleine tragen müssen. Und es ist sogar so, dass der überwiegende Teil der Kosten vom Staat übernommen wird. Dafür gibt es entsprechende Förderinstrumente. Das Wichtigste in dem Zusammenhang ist das Aufstiegs-BAföG und das Aufstiegs-BAföG führt dazu, dass der Teilnehmer nur noch ein Bruchteil der eigentlichen Lehrgangs- und Prüfungsgebühren selbst tragen muss und den größeren Teil der Kosten im Rahmen dieses Förderinstrumentes erstattet bekommt. Und diese Erstattung findet sogar statt, bevor die Kosten von dem Teilnehmer übernommen werden müssen. Das heißt also, der Teilnehmer bekommt die entsprechende Förderung ausgezahlt und kann diese Fördermittel dann nutzen, um entsprechend seine Fortbildung zu bezahlen, das heißt also, es muss letzten Endes auch für eine berufliche Aufstiegsfortbildung niemand finanziell in Vorleistung gehen.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch andere Instrumente, beispielsweise werden Absolventen der Berufsausbildung, die ihre Ausbildung besonders gut abgeschlossen haben, mit einem sogenannten Weiterbildungsstipendium gefördert, wo finanzielle Mittel für Fortbildung zur Verfügung stehen. Es gibt Prämien bei bestandenen Fortbildungsprüfungen, die von den Bundesländern gezahlt werden. Also dort gibt es einen bunten Strauß an Förderinstrumenten, der es eigentlich jedem, der eine Fortbildung absolvieren möchte, auch sehr leicht macht das zu tun, ohne dass einen große Kosten erwarten und ohne dass man mit privaten Mitteln finanziell in Vorleistung gehen muss.
Lohnt sich denn eine Aufstiegsfortbildung?
Diese Frage kann man eigentlich mit einem klaren "Ja" beantworten. Also ich kann das sogar aus meiner persönlichen Erfahrung heraus beantworten, da ich ebenfalls berufsbegleitend Aufstiegsfortbildungen absolviert habe und eigentlich immer davon profitiert habe. Ich habe dadurch interessante berufliche Aufgaben übernehmen können, mein Job war gesichert und es hat sich auch finanziell letzten Endes für mich ausgezahlt, sodass ich das Thema Bildung auch immer als ein gutes Stück Investition in mich selbst betrachtet habe. Aber das ist jetzt so meine persönliche Sichtweise. Die wird allerdings auch untermauert von unabhängigen Studien, beispielsweise führt der deutsche Industrie- und Handelskammertag alle fünf Jahre eine sogenannte Weiterbildungserfolgsumfrage durch und in dieser Umfrage werden Absolventen der beruflichen Aufstiegsfortbildung einfach gefragt, wie hat sich denn diese Fortbildung auf ihr berufliches Dasein ausgewirkt. Und die wirklich überwältigende Mehrheit, das sind ungefähr dreiviertel aller Befragten, äußert sich sehr positiv zu dem Thema „Berufliche Fortbildung“ und sagt auch ganz klar, sie hätten profitiert davon. Auch genau die gleichen Aspekte, die ich eben für mich persönlich genannt habe: Jobsicherheit, mehr Verantwortung, höhere Position vielleicht erhalten, damit einhergehend auch eine Gehaltssteigerung - das heißt also, dort gibt es ganz klare repräsentative Belege, dass sich Fortbildung auf jeden Fall auszahlt und deshalb möchte ich auch jeden ermutigen, diese Investition auch zu tätigen, denn man entwickelt sich persönlich weiter und man profitiert auch wirklich letzten Endes davon.
Das bedeutet als Fazit: Bilde Dich weiter und lerne dazu. Dann kannst Du schon bald die nächste Stufe auf Deiner Karriereleiter besteigen.
Wir wünschen Dir viel Erfolg und freuen uns, dass Du dabei bist.
Bis dahin,
viele Grüße
Dein manQ-Team