Unsere Lerntipps für Dich!
Einfach und zielgerichtet durch die Zeit der Fortbildung
Viele Fragen, die wir in unserer neuen Podcast-Folge beantworten.
Hast Du Wünsche, Anregungen und Ideen zu unserem Podcast? Dann sende sie gerne an info@manQ.de.
Der Podcast zum Mitlesen
Was gibt es denn für allgemeine Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen?
Ja wichtig ist, dass man an sich glaubt auf jeden Fall und denkt, dass man das schafft, weil ich finde, sonst braucht man sich erstmal nicht mal anmelden. Dass es Probleme gibt und dass man einfach irgendwann schwächelt und denkt „Das ist mir alles zu viel.“ Aber vom Grundprinzip sollte man an sich glauben.
Und entscheidend es einfach, dass man mit der inneren Haltung rangeht, alles über Bord wirft, was in der Schule mal war. Wenn man Probleme mit Mathe hatte in der Schule heißt das noch lange nicht, dass das in der Fortbildung so sein muss, weil da sind Erfahrung dazwischen, man hat anderes Wissen, an das man das Ankern kann. Also wichtig ist, sich selber nicht zu blockieren, das finde ich, ist super entscheidend. Mit allen Dingen, egal ob das jetzt ein spezielles Fach ist, ob das das Alter ist oder ob man sagt, ich habe vielleicht nicht so viel Zeit und kann mich nicht so gut organisieren, weil ich noch ein anderes Leben habe, Arbeit und Kinder. Also die richtige Einstellung, man muss sich Platz schaffen und einfach, ja man schafft das. Ein bisschen Platz braucht man, ein bisschen Ordnung, und am allerwichtigsten, finde ich, und das ist der Vorteil bei der Erwachsenenbildung, ich bin schon irgendwie unterwegs gewesen, habe Praxis gesammelt und könnte jetzt alles, was ich erfahre, einfach neu ankern an das, was ich schon weiß, weil das ist am effektivsten. Und dabei sollen die Dozenten einfach helfen und sagen was Praxisbeispiele sind und schön aktiv Fragen, also das ist das, was erfolgreich macht. Einfach fragen, wenn man nicht was verstanden hat und sich nicht genieren und denken, da könnte jemand sitzen und denken "Boah, ist die dumm." Nee, ich bin ja hier, um das zu lernen, also frage ich auch und das hilft.
Wie schaffe ich es denn mich zu fokussieren und mit voller Konzentration zu lernen, ohne mich ständig ablenken zu lassen?
Ja, das ist eine Kunst. Das ist tatsächlich auch eine Typsache. Es gibt so Menschen, die sitzen an ihrem PC oder an ihrem Schreibtisch, die kannst du ansprechen und da passiert erstmal nichts, die reagieren nicht. Die beneide ich, also für mich war das ein bisschen schwieriger, da ich mein Leben lang drauf gepolt war oder bin, meine Ohren überall zu haben. Das heißt, also ich musste versuchen zu vermeiden, dass mich jemand stört. Also ich habe ein Schild an die Tür gehängt für meine Kids "Bitte nicht stören, jetzt nicht, nur im äußersten Notfall." Ich habe mir wirklich auch das Handy auf stumm geschaltet und weggelegt, weil sonst ist man gerne abgelenkt, wenn eine WhatsApp reinkommt. Weil man nimmt ja dankbar alles das an, was einen abhalten könnte. Also man versucht sich einfach zu organisieren. Ich habe mir dann auch Fenster geschaffen, wo ich wusste, es gibt wenig Störquellen. Allerdings hat das auch oft einfach nicht geklappt, dass ich gesagt habe, ich bin gerade nicht in dem Modus, dass ich es aufnehmen kann. Dann muss man eben auch die Pause nehmen und gucken, dass man das Zeitfenster verlagert und einfach konsequent sein.
Manche brauchen einen Plan, die sagen, ich muss bis dann und dann fertig sein mit diesen Sachen. Das habe ich auch in meiner Sparringspartnerin erlebt, die mich immer wieder auch schön auf den Pfad zurückgeholt hat und dann kam schon eine WhatsApp "Ich bin schon da und da. Hast du das auch?" Die hatte immer so einen Plan, den sie abgearbeitet hat mit so Teilzielen. Ich habe das ein bisschen anders gemacht, aber das hängt auch davon ab, was man so für ein Lerntyp ist und auch, was für ein Rhythmus du hast. Ich bin so "Der frühe Vogel fängt den Wurm". Ich kann das morgens ganz gut früh. Wenn es an dem Tag nicht klappt, muss man es vielleicht mal ein bisschen verschieben und dann eben auch sagen "Die Zeit genieße ich jetzt, wo ich gerade nichts mache und kein schlechtes Gewissen habe", aber Zeitmanagement ist wichtig. Setz dir Meilensteine, bis dann und dann will ich mit diesem Thema fertig sein und du musst es halt regelmäßig machen. Also so ein Lernen kurz vor der Prüfung ist nicht effektiv und dann kommt die Panik, wenn du irgendwie denkst "Ein Thema habe ich nicht verstanden", das ist ganz schwierig.
Also wichtig ist, Störquellen vermeiden, wenn man selber leicht abzulenken ist und dass man die Zeit am Tag wählt, wo man sagt, da ist man am aufnahmefähigsten. Und für mich war das morgens und für mich war es auch immer so, wenn ich gemerkt habe, es geht gar nichts mehr, habe ich mich sportlich betätigt, weil das ist so eine Kombination, die hilft gut. Oder auch so Lerngymnastik, wenn man jetzt sagt, man kann keinen Sport machen. Es gibt ja wirklich so Brain-Gym oder so, das ist ganz praktisch. Die Gehirnhälften überkreuzen, das hilft die Konzentration hochzuhalten ganz enorm.
Der kritische Punkt bei einer Fortbildung ist ja oft gar nicht das Verstehen der Lerninhalte, sondern viel häufiger mangelt es einfach an der Lernmotivation. Dadurch zieht sich das Lernen in die Länge, macht keinen Spaß und ist dann natürlich auch nur selten erfolgreich. Wie schaffe ich es denn meine Lernmotivation nachhaltig zu steigern?
Also die Motivation in diesem Format wie bei uns ist erstmal schon, dass du jede Woche einen Termin hast, das heißt, du musst erstmal regelmäßig dranbleiben mit diesen Lerneinheiten und das zieht dich auch, weil wenn du das verpasst, das machst du nur ein- oder zweimal, dann hast du keinen Anschluss mehr. Das macht irgendwie dann auch keinen Spaß mehr.
Es ist auf jeden Fall so, für mich war das ganz wichtig, dass ich in der Gruppe war und auch ein Gegenüber hatte, ein Pendant hatte, wo ich fragen konnte, aber auch der mich immer wieder gepusht hat. Also ich habe es eben schon gesagt, dass mich dann irgendwie morgens eine Whatsapp erreicht hat so um 5:30 Uhr oder so "Bin schon dran. Wie weit bist du?" Ja und dann haben meine anderen aus dem Kurs, die haben immer gesagt "Boah, was seid ihr früh." Ja, wir sind halt früh gewesen, andere sind Abendlerner, aber es hat einfach geholfen, dass sie gesagt hat "Hör mal, ich sitze schon, ich habe das und das gemacht, ich habe das nicht verstanden. Kannst du mir helfen?" Und in dem Moment musste ich mich ja wieder mit dem Thema auseinandersetzen, konnte meiner Freundin, die ich in dem Betriebswirtkurs kennengelernt habe, was erklären. Das hat mich motiviert, aber ich konnte halt auch immer dann bei ihr fragen. Also es macht schon Sinn, dass man vielleicht jemanden hat oder jemand findet, der einem dabei weiterhilft und natürlich habe ich auch ein Loch gehabt kurz vor der Prüfung, dass ich gesagt habe "Ich schaff das nicht, so viel." Und dann hat sie einfach gesagt "Auf, wir schaffen das. Ich war gestern nicht gut drauf." Das hilft, also die Motivation kommt natürlich von innen, dass man sagt, ich mache das für jedes regelmäßige Webinar, aber es hilft einem, wenn man wirklich nicht gut zufrieden ist, wenn einem einer, der in der gleichen Situation ist, sagt "Hey, wir schaffen das." oder "Auf, komm, jetzt sieh zu, dass du zugange kommst." Das fand ich total wichtig und was sie mir auch beigebracht hat ist, dass man, wenn man einen Teilstep gegangen ist und es ist gut gelaufen, dass man sich auch belohnen darf. Das war irgendwie nicht in meiner Mentalität, dass man für irgendwas, was man leistet, sich auch belohnt. Aber sie hat dann immer gesagt "Hast du dich denn auch schon belohnt, nachdem du die Prüfung jetzt bestanden hast, die Teilprüfung oder hast du dich belohnt, nachdem du das gemacht hast?" Und das fand ich gut, also das habe ich dann auch umgesetzt. Es hilft einfach und wie gesagt, ich war mit einer Lernpartnerin glücklich, man kann es auch in Gruppen machen, je nachdem, also wie man das braucht.
Und wenn man halt fix und fertig ist, fand ich auch immer sinnvoll, wenn ich eine ganz große Lerneinheit hinter mir hatte und einfach nichts mehr ging und mich auch für Sport nicht begeistern konnte, habe ich mich wirklich aufs Ohr gelegt, das hilft nämlich. Und auch als Jugendlicher, wie gesagt, das ist schon ein bisschen her, habe ich immer Vokabeln abends vorm Schlafengehen gelernt, weil das Gehirn verarbeitet das einfach im Schlaf und so habe ich es auch beim Betriebswirt gehalten. Ich habe mich, wenn gar nichts mehr ging, wirklich eine halbe Stunde umgelegt, Augen zugemacht und oft ist das, was ich wirklich vorher gemacht habe, drin geblieben.
Welche weiteren Tipps rund um das Thema Lernen können mir dann dabei helfen möglichst einfach und zielgerichtet durch die Zeit der Fortbildung bis hin zur Prüfung zu gelangen?
Also was mir geholfen hat sind auch noch Übersichten. Also manche Themen waren mir fremd und die konnte ich an nichts Praktisches festmachen. Und interessanterweise die Themen, die mir am wenigsten gelegen haben am Anfang, waren hinterher meine besten im Abschluss, weil ich habe mich mit Übersichten diesem Thema genähert. Ich habe versucht Strukturen zu finden, wie kann ich irgendwas zuordnen und diese intensive Befassung, dass ich versucht habe, das in visuelle Übersichten zu bringen, hat mir persönlich sehr geholfen.
Nun bin ich auch ein sehr visueller Typ, ich brauche das immer auf Papier und ich muss es auch schreiben. Also was in meinen Kopf soll, muss ich geschrieben haben, das ist übrigens auch ganz wichtig, finde ich. Man muss sich vor Augen halten, derjenige schafft die Prüfung am besten, der es schafft sein Wissen am besten auf Papier zu bringen. Es ist nicht derjenige, der meisten im Kopf hat. Also ich habe auch wirklich geübt, das was ich denke, zu formulieren und auf Papier zu bringen und in dem Moment sortierst du dich. Oder du fragst dich "Habe ich das überhaupt richtig verstanden? Ich kann es gar nicht richtig formulieren." Das hilft mir oder hat mir unheimlich geholfen und ich habe das wirklich trainiert vor der Prüfung und ich habe immer jede Lerneinheit wirklich schriftlich geschrieben, damit mein Arm auch vorbereitet ist auf das Schreibtraining. Und ich habe das versucht zu formulieren und es wurde immer und immer besser und ich habe gesagt "Wow, sowas war ich vor einem Monat nicht in der Lage zu schreiben und genauso geht es mir jetzt nach zwei Monaten, dass ich denke "Boah, das konnte ich schreiben. Jetzt geht das schon wieder nicht mehr."
Also es hilft sich zu üben und zu schreiben, eine Übersicht zu machen, an die ich immer wieder was dran packen kann. Das hat mir total geholfen und zum guten Schluss habe ich tatsächlich, du darfst jetzt lachen, mir bei den Themen, wo ich gedacht habe "Es geht nicht in meinem Kopf." habe ich mir Sprachmemos aufgesprochen. Also ich habe das Ganze vorstrukturiert und habe mir auf mein Handy Sprachmemos aufgesprochen, hab an die Tür gehängt "Bitte nicht stören.", weil die ja immer so in eins ablaufen müssen, hab die dann zweieinhalb/drei Stunden aufgesprochen und hab dann, weil die Zeit knapp wurde vor der Prüfung, diese Themen nachts laufen lassen. Ich habe das auf "Go" gestellt als ich mich schlafen gelegt habe und nicht so, dass du es wirklich hörst, nur so im Unterbewusstsein. Und das habe ich jeden Abend gemacht und wie gesagt, das waren die Themen, wo ich am besten abgeschnitten hab. Also die Leute können denken, ich habe einen Knall, aber es hat geholfen.
Genau, wenn es hilft, ist alles andere erstmal egal.
Ja, genau, das ist das, was ich gemacht habe und es ist natürlich ein unglaubliches Gefühl, wenn du dann hinterher das Ergebnis hast und sagst "Ok, ich habe es geschafft." Weil das ist echt eine Meisterleistung in so kurzer Zeit so viel Wissen in den Kopf zu bringen. Egal welches Profil es ist, es ist einfach viel. Man hat ein normales Leben und man darf stolz auf sich sein und ich finde, dieser Zeitpunkt, ich habe mich unendlich auf die Prüfung gefreut, weil ich wusste "Ok, wenn ich es jetzt richtig mache, ist danach ein neues Leben. Ich hab wieder Zeit."
Vielen Dank, Silke.
Lernen ist etwas persönliches und individuelles und ohne Motivation geht gar nichts - dafür mit Motivation vieles leichter.
Wir freuen uns, dass du dabei bist und hören uns in der nächsten Folge.
Bis dahin,
viele Grüße
Dein manQ-Team