Karrierepfad: Lars, Gründer von manQ
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Schildere doch zu Beginn einmal wie dein Start ins Berufsleben aussah.
Wie mein Start ins Berufsleben aussah? Da muss ich eigentlich fast schon bei der Schule anfangen. Ich habe ursprünglich mal die Schule abgeschlossen mit einer Fachhochschulreife Wirtschaftsinformatik nennt sich das Ganze. Also ich habe ein klassisches Fachabitur gemacht mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und danach war meine Überlegung, dass ich auch im IT-Bereich irgendwas tun möchte und ich habe mich dann damals dafür entschieden eine Ausbildung zu absolvieren. Und zu meiner Zeit war der Ausbildungsberufe im IT-Bereich der Datenverarbeitungskaufmann, das ist eigentlich der Vorläufer der heutigen IT-Ausbildungsberufe. Heute gibt es ja Fachinformatiker in verschiedenen Richtungen und damals war der Datenverarbeitungskaufmann so der allgemeine Ausbildungsberuf, wenn man im IT-Bereich arbeiten wollte. Das war so mein Start ins Berufsleben und diese Ausbildung habe ich nach drei Jahren dann auch erfolgreich abgeschlossen.
Und danach standest Du vor der Frage: Und was jetzt? Wie genau hast Du denn die Frage für dich beantwortet?
Ja, das stimmt, wenn man so eine Ausbildung abgeschlossen hat, dann ist das einfach so ein Kapitel, was man beendet hat und dann stand ich, das hast du schon richtig formuliert, so ein bisschen vor der Frage: Wie mache ich denn jetzt weiter? Und bei mir sah die Situation damals einfach so aus, dass ich von meinem Ausbildungsbetrieb ein Angebot bekommen habe, direkt in ein Anstellungsverhältnis überzugehen. Das war auch ein sehr interessanter Job. Das war die eine Möglichkeit und die andere Möglichkeit wäre gewesen, nach der Ausbildung eventuell noch mal ein klassisches Studium vielleicht zu absolvieren und dadurch noch einen höherwertigen Abschluss zu erreichen.
Jetzt ist es bei mir so gewesen, dass ich einfach Lust auf Arbeit hatte. Der Betrieb hat mir gut gefallen, die Aufgabe hat mir gut gefallen und man muss natürlich ehrlicherweise auch sagen, man hat sich so ein bisschen ans Geld verdienen dann auch schon gewöhnt und wenn das nach der Ausbildung noch mal etwas höher wird, ist das auch sehr angenehm. Also ist meine Entscheidung gefallen, direkt nach der Ausbildung eigentlich weiterzuarbeiten. Auf der anderen Seite habe ich mir aber auch überlegt oder mir klar gemacht, dass mir, wenn ich mich zukünftig beruflich weiterentwickeln möchte, wahrscheinlich bestimmte Positionen nicht offen stehen, weil ich halt nicht die passende Qualifikation habe, weil viele Stellen einfach ausgeschrieben sind für ein Hochschulstudium oder vergleichbaren Abschluss.
Das heißt, dann habe ich mir Gedanken gemacht: Wie kann das Ganze aussehen? Wie könnte ich denn diese beiden Vorstellungen miteinander verbinden? Auf der einen Seite direkt Arbeiten, auf der anderen Seite aber auch alle Perspektiven offen halten. Und das war eigentlich so mein Start in die berufliche Bildung und vor allem auch in die berufsbegleitende Bildung, weil ich dann gesagt habe, ich arbeite und erwerbe meine Qualifikationen neben dem Job. Der erste Schritt für mich ist dann gewesen ein berufsbegleitendes Abendstudium zu absolvieren. Da habe ich einen Abschluss in Betriebswirtschaft erlangt und das sah so aus, dass ich wirklich drei Jahre abends dreimal pro Woche von 18 Uhr bis 21:15 Uhr zur Hochschule, zur Uni, gefahren bin, hab mir die Vorlesungen angehört und habe dann in drei Jahren noch mal einen betriebswirtschaftlichen Abschluss erlangt. Das war so der Einstieg und dann hat sich zumindest der Bereich berufsbegleitende Bildung eigentlich wie so ein roter Faden durch mein gesamtes Leben gezogen. Ich habe dann auch noch eine IHK-Aufstiegsfortbildung absolviert, zum Fachkaufmann beispielsweise, ich habe spezielle Weiterbildungen gemacht zum Trainer und das ging durch bis zu einem Masterabschluss in Erwachsenenbildung, den ich dann irgendwann an der Technischen Universität Kaiserslautern absolviert habe. Aber immer berufsbegleitend neben einem Vollzeitjob.
Und die entscheidende Frage ist jetzt: Hat sich der ganze Aufwand und die Investition an Zeit und Geld am Ende denn gelohnt?
Also ich für mich persönlich muss sagen, ja. Investition, was du jetzt gesagt hast, ist das richtige Stichwort. Denn ich habe das auch immer als Investition betrachtet und eine Investition bedeutet ja, es muss sich irgendwo auszahlen. Und die Frage ist: In was für einer Währung zahlt sich das aus? Das erste, wo man natürlich dran denkt, ist das Thema Geld. Zahlt es sich finanziell aus? Aber was für mich auch immer ein ganz wichtiger Aspekt gewesen ist, ist so dieses Thema Freiheit und Unabhängigkeit gewesen. Das heißt, ich wollte eigentlich nie in die Situation reinkommen, dass ich vielleicht vom Arbeitgeber abhängig bin, dass ich irgendeinen Job machen muss, der mir nicht passt. Das heißt, ich wollte immer die Möglichkeit haben, dass ich mir meine Arbeit aussuchen kann und ich das tun kann, wo ich Lust drauf habe. Und vor diesem Aspekt muss ich sagen, hat sich das Thema Berufliche Weiterbildung und der Erwerb von höheren Qualifikationen absolut ausgezahlt, weil ich habe die Möglichkeit gehabt, mir meine Stellen auszusuchen. Ich habe mir nie Gedanken über Arbeitslosigkeit oder so gemacht. Im Gegenteil, ich habe sogar interessante Stellen angeboten bekommen, ohne dass ich mich aktiv dafür bewerben musste. Und durch die verschiedenen Positionen, die ich dann ausüben konnte aufgrund der neuen Qualifikation, hat sich natürlich auch mein Gehalt entwickelt, das heißt, auch finanziell hat es sich letzten Endes ausgezahlt.
Und inzwischen führst Du dein eigenes Unternehmen. Wie kam es denn zu dem Schritt?
Ja, das ist eine Frage, da muss ich vielleicht etwas ausholen für. Also ich hatte ja gesagt, der Einstieg in mein Berufsleben ist die Ausbildung gewesen und dann ein klassisches Anstellungsverhältnis. Und Anstellungsverhältnis heißt, bevor ich selbständig war, habe ich gearbeitet. Was die Ausbildung und den Job danach angeht bei einem mittelständischen IT-Systemhaus, das war so ein Unternehmen mit 150 Mitarbeitern, familiengeführt, also sehr kollegial, man kannte noch alle Kollegen und dann war es aber so, dann habe ich anschließend ein Jobangebot bekommen von einem großen Konzern und damals war ich Mitte 20 und habe mir gedacht "Oh, das ist aber super, sehr großes Unternehmen, viele Hierarchien, da kann man Karriere machen" und habe mich dann entschieden, vom Mittelstand zum Großkonzern zu wechseln. Und das habe ich mir auch ein paar Jahre angeguckt, also ich war auch in dem großen Unternehmen ein paar Jahre noch als Angestellter unterwegs, habe aber festgestellt, dass es nicht meine persönliche Welt ist, weil man doch schon sehr stark in seinem persönlichen Entscheidungsfreiraum einfach eingeschränkt ist an der Stelle.
Und das hat dann dazu geführt, dass ich mich irgendwann während eines Urlaubs mal hingesetzt habe und habe mir überlegt, da war ich Ende 20 ungefähr, habe mich hingesetzt und habe mir überlegt: Wie will ich persönlich denn mein Berufsleben in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eigentlich gestalten? Wie möchte ich eigentlich gerne arbeiten? Und da ist für mich die Entscheidung gefallen: Ich möchte Unternehmer werden. Das war so die Überlegung. Aber zu diesem Zeitpunkt stand zwar die Entscheidung "Ich möchte Unternehmer werden", aber es war nicht so, dass ich jetzt die glorreiche Idee hatte, mit was denn, was passt denn da. Und dann kam der zweite Schritt, dass ich mir überlegt habe: Auf welcher Basis lässt sich denn so ein Unternehmen aufbauen? Denn ich war persönlich auch in so einer Situation, dass ich schon gewisse Verpflichtungen hatte, Haus gekauft hatte, das heißt also, ich musste auch während der Selbständigkeit letzten Endes Geld verdienen können, sonst hätte ich ein Problem gehabt irgendwo. Das heißt, für mich standen solide Planungen am Anfang, ich habe mir überlegt, ich schreibe mir einen Businessplan und habe mich dann hingesetzt, hab mir ein Businessplan geschrieben. Wie könnte ich das Unternehmen aufbauen? Wie könnte das Geschäftsmodell aussehen?
Und dann war eigentlich mein Ziel - wie gesagt, ich war da so Ende 20, als ich diese Planung gemacht habe - ist mein Ziel eigentlich gewesen, ich lege diesen Businessplan jetzt dann, wenn ich ihn fertig habe, in die Schublade und innerhalb der nächsten drei Jahre versuche ich diesen Plan in die Tat umzusetzen. Und dann war es aber so, der Urlaub war so im Spätsommer gewesen, im Herbst habe ich diesen Businessplan geschrieben und dann war ich zum Ende des Jahres ungefähr fertig mit dem Businessplan. Und das war eigentlich ja der Zeitpunkt, wo diese Geschichte noch mal in die Schublade wandern sollte, um einfach erstmal noch ein bisschen weiter als Angestellter zu arbeiten. Nachdem der aber fertig war, habe ich mir dann gesagt: Warum soll ich denn jetzt noch drei Jahre damit warten? Wie es in zwei oder drei Jahren aussieht, weiß ich auch nicht. Was hindert mich eigentlich da dran, das jetzt sofort zu machen? Dann habe ich das mit meiner Frau abgesprochen und habe gesagt "Hier, ich möchte eigentlich meinen Job kündigen. Ich habe Lust das jetzt direkt in die Tat umzusetzen." Die hat dann auch zugestimmt und hat mich bestärkt in der ganzen Geschichte, was ich ihr auch hoch anrechnen muss, weil, man muss dazu sagen, wir waren in einer Situation wie gesagt: Haus gekauft, eine entsprechende Finanzierung auf die Angestelltengehälter abgestimmt, meine Frau war zu diesem Zeitpunkt aber schon mit unserem ersten Kind schwanger, das heißt also, es war absehbar, dass auch ihr Einkommen wegfallen wird, das heißt also, es war auch so ein gewisser Druck da, dass das Ganze funktioniert.
Aber lange Rede, kurzer Sinn: Nachdem die Entscheidung gefallen ist, bin ich zu meinem Chef, zu meinem damaligen Chef gegangen und habe gesagt "Ich kündige. Ich mache mich selbstständig." Ja und dann war das der Schritt, dann hörte das Angestelltenverhältnis auf. Ich war selbstständig und das mit einem Unternehmen in einem Bereich, was so schon der Vorläufer unserer heutigen Dienstleistung gewesen ist. Wir haben zu dem Zeitpunkt Mitarbeiterqualifizierung angeboten, also Trainingsmaßnahmen für Unternehmen. Das ganze aber auch kombiniert mit Personalberatung, das heißt, wir haben Unternehmen dabei unterstützt, die passenden Mitarbeiter zu finden und dann diese Mitarbeiter mit Trainingsmaßnahmen auch für ihren Job zu qualifizieren und weiterzuentwickeln. Das war so der Schritt in die Selbstständigkeit rein. Das hat sich dann sukzessive entwickelt und irgendwann sind wir dann an dem Punkt gewesen, wo wir, das was wir eigentlich heute tun, ausschließlich offene Aufstiegsfortbildung angeboten haben, die quasi jedem offen stehen, der sich beruflich qualifizieren möchte.
Und hast Du auch einen Ausblick? Also wie soll es in den kommenden Jahren weitergehen? Gibt es Unternehmensziele, die erreicht werden sollen?
Ja, so Ziele stehen natürlich immer auch so ein bisschen im Zusammenhang mit so einer Rückschau. Das heißt: Wie war die bisherige Entwicklung? Was es realistisch? Wo wollen wir eigentlich hin? Und wenn man das betrachtet, muss man sagen, ist es bei uns in den vergangenen Jahren auch immer sehr erfolgreich gelaufen und das möchten wir natürlich gern fortsetzen.
Aber was bedeutet das, wenn ich jetzt sage, das ist erfolgreich gelaufen? Also ich habe ja gesagt, wir kam am Anfang aus dem Geschäft, wo wir Dienstleistungen für Unternehmen angeboten haben und haben dann irgendwann den Wandel vollzogen, diese offenen Aufstiegsfortbildungen anzubieten. Und wenn man da denkt, wie die Anfänge waren, dann ist unser erster Kurs, den wir gestartet haben als offenen Fortbildungskurs, mit sieben Teilnehmern gestartet und das hat sich dann sukzessive weiterentwickelt, das heißt, ein halbes Jahr später startete halt schon der zweite Kurs mit einer etwas größeren Kursgruppe und das hat sich so entwickelt, dass wir heute eigentlich pro Jahr ungefähr so zwischen 600 und 700 Teilnehmern haben, die eine Fortbildung neu bei uns starten und sich dann über längeren Zeitraum von einem oder zwei Jahren berufsbegleitend bei uns für ein höheren Abschluss qualifizieren.
Und unser Ziel ist es natürlich, was wir haben, permanent an unserer Qualität zu arbeiten und die zu verbessern. Denn ich habe ja gesagt, ich habe selber sehr viel berufsbegleitende Weiterbildung aus Teilnehmersicht quasi gesehen und mitgemacht und die Erfahrung, die ich da gemacht habe oder auch die meine Kollegen bei ihren eigenen Weiterbildungen gemacht haben, die wollen wir natürlich in unsere Konzepte auch einfließen lassen, um einfach zu sagen, wir bieten unseren Teilnehmern die bestmögliche Kombination aus Vereinbarkeit mit Berufs- und Privatleben, aber trotzdem hohem Lernerfolg. Das heißt, da ist permanent Arbeit eigentlich an der Qualität und an dem Konzept der Fall.
Das andere ist natürlich ein wirtschaftlicher Aspekt. Wir wollen wirtschaftlich auch erfolgreich bleiben, so wie wir das jetzt sind. Das bedeutet auch, unser Ziel ist es, weiterhin diese Kurse wirklich vielen Teilnehmern anzubieten, weil wir glauben, dass ist eine Win-Win-Situation. Wir als Unternehmen können uns weiterentwickeln, wenn wir viele Teilnehmer haben, die bei uns einen Kurs besuchen und auf der anderen Seite ermöglichen wir es durch unsere flexiblen Konzepte, diesen Teilnehmern auch einfach sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Und umso mehr Teilnehmern wir das ermöglichen können, umso mehr freut uns das natürlich.
Na, das klingt doch sehr gut und sehr spannend. Vielen Dank, Lars. Das war es für heute.
Wir freuen uns, dass du dabei bist und hören uns in der nächsten Folge,
Bis dahin,
viele Grüße
Dein manQ-Team