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13.06.2024

Teilnehmer Sven Gilberg spricht über seine Erfahrungen

Von Null auf 100 - wie er als Fachwirt für Büro- und Projektorganisation seinen Weg geht

Sven hat in 2023 im berufsbegleitenden Kurs den Fachwirt für Büro- und Projektorganisation bei manQ absolviert und im April seine IHK-Prüfung erfolgreich abgelegt. Was ihn motiviert hat, die Weiterbildung zu starten, und welche Tipps er für ein erfolgreiches Bestehen der Prüfung hat, darüber spreche ich mit ihm im heutigen Interview.
 

Das Interview

KATJA: Hallo liebe Zuhörer und Zuhörerinnen. Mein heutiger Gast hat im April erfolgreich seine IHK-Prüfung als Fachwirt für Büro- und Projektorganisation abgelegt. Sven ist 42 Jahre, gebürtiger Kölner und arbeitet dort bereits über 22 Jahre bei einer Vermögensberatung. Warum er lange Zeit überhaupt nicht an Weiterbildung gedacht hat, was das auch mit Prüfungs- und Versagensangst zu tun hat, was ihn letztlich motiviert hat den Karrieresprung zu machen und wie manQ ihn dabei unterstützen konnte, darüber spreche ich mit ihm im heutigen Interview. Ich wünsche Euch viel Spaß dabei.

Hallo Sven, ich freue mich, dass Du heute bei uns zu Gast bist.

 

SVEN: Hallo Katja, vielen Dank für die Einladung, ich freue mich sehr dabei sein zu dürfen.

 

KATJA: Sven, erstmal herzlichen Glückwunsch zunächst zu den erfolgreich abgelegten Prüfungen. Ja, wie geht es Dir denn jetzt damit?

 

SVEN: Danke, danke. Ach, ich bin so froh und dankbar, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Es hat anfangs Zeit gebraucht, aus diesem Fokus wieder herauszukommen, aber mittlerweile kann ich nach Feierabend abschalten und meine wiedergewonnene Freizeit in vollen Zügen genießen.

 

KATJA: Das ist großartig, also nicht mehr ans Lernen unmittelbar denken zu müssen, und das muss man jetzt auch mal genießen. Jetzt gehen wir mal einen Schritt in Deine Vergangenheit zurück was hast du gelernt? Und auch bis zu Deiner Weiterbildung, was hast Du beruflich gemacht?

 

SVEN: Ja, also, in meiner direkten Nachbarschaft meines Elternhauses gab es damals einen Praktiker-Baumarkt, in dem Kaufleute im Einzelhandel ausgebildet wurden. Und da dachte mir so joa cool, kurzer Arbeitsweg, bewarb mich spontan und bekam die Stelle auch. In der Ausbildung selbst konnte ich dann viele Erfahrungen sammeln, die mir gezeigt haben, hier werde ich jetzt nicht so glücklich und möchte das auch nicht mein Leben lang machen. Also habe ich dann erstmal eine kreative Pause eingelegt. Das wurde mit der Zeit aber auch irgendwie langweilig, bin dann über Zeitarbeit in einige Berufe reingeschnuppert und bin letztendlich bei meinem aktuellen Arbeitgeber als Sachbearbeiter im Lager gelandet, wo ich aber 2010 an den Empfang in der Zentrale wechselte und seitdem bin ich dort auch tätig.

 

KATJA: Sven, Du hast mir verraten, dass Du lange Zeit und Du hast es ja auch jetzt anklingen lassen – bitte entschuldige den saloppen Ausdruck – null Bock auf Weiterbildung hattest, wie kam es dann doch zu einem Umdenken bei Dir?

 

SVEN: Ja Katja, da hast du ganz recht. Das kannst Du auch so ausdrücken. Für mich war es damals etwas schwierig, wie für viele andere, denke ich, auch. Nach meinem Schulabschluss hatte ich nicht die leiseste Ahnung, was nun aus mir werden soll, wusste nichts über meine Stärken, Schwächen und bis auf ein paar Träumereien hatte ich auch keine Ziele. Dafür aber jede Menge Meinung über: Ich kann alles, ich weiß alles. Also wieso Zeit für Bildung verschwenden. Ich war einfach ein Lebemann durch und durch. Ich bin jedes Wochenende unterwegs gewesen, jede Party mitgenommen oder mir mit meinen Jungs am PC die Nächte um die Ohren gehauen. Mit den Jahren wird man erfahrener und, oder reifer und da dachte ich das ein oder andere Mal: Hmmm, Bildung ist vielleicht doch nicht so verkehrt, aber mit der Zeit hatten sich durch diesen Bildungsstillstand der letzten Jahrzehnte bei mir so Versagens- und Prüfungsängste entwickelt, weil alle anderen in meinem Umfeld um mich herum weitergewachsen sind und sich entwickelt haben und ich irgendwie gefühlt so nicht. Und ja, da kamen dann eben solche Ängste auf von wegen, wie soll ich die Prüfung schaffen? Hab doch nur im Lager und am Empfang gearbeitet und was verdammt nochmal soll ich überhaupt machen? Ach egal, ich rocke das einfach und lebe weiter wie bisher, so mein Denken. Dann kam die Pandemie und damit auch so ein gewisser Wendepunkt in meinem Leben. Denn Dinge, die mir vorher als wichtig erschienen, hatten plötzlich keinen Wert mehr für mich. Auch Menschen, die zu meinem Bekanntenkreis zählten, veränderten sich aufgrund der Ereignisse und waren mir auf einmal dann auch unsympathisch. So änderten sich dann Schritt für Schritt Ansichten und Einstellungen, auch in beruflicher Hinsicht, denn die Arbeit am Empfang erfüllte mich plötzlich nicht mehr und gab mir kein gutes Gefühl mehr, etwas geleistet zu haben. Also traf ich da die Entscheidung, mich näher mit meiner beruflichen Situation auseinanderzusetzen und meldete mich für ein Beratungsgespräch bei der IHK Köln zur Berufsberatung an.

 

KATJA: Spannend. Und dann fiel Deine Wahl auf den Fachwirt für Büro- und Projektorganisation. Ja, wie kam es dazu bzw. warum hast Du Dich dann entschieden, letzten Endes die Fortbildung bei manQ zu machen?

 

SVEN: Ja, nach ausführlichen Recherchen im Netz hatte ich final vier Weiterbildungsträger ermittelt, die meinen Ansprüchen gerecht wurden. Wegen der CORONA-Pandemie war mir besonders wichtig, dass die Fortbildung 100% digital durchgeführt wird und mir größtmögliche Flexibilität bietet. Jede der Optionen bot mir diese Flexibilität und über die Informationsveranstaltungen, die jede dieser Optionen anbot, konnte mich aber manQ direkt mit einer starken Organisation und einem rhetorisch überragenden Lars Pfannkuche überzeugen.

 

KATJA: Du hast ja die Infoveranstaltung erwähnt, also die empfehle ich immer, dass man sich die anschaut. Das ist auch nochmal an der Stelle auch ein wichtiger Hinweis. Wer also unentschlossen ist und weitere Fragen hat, dann meldet Euch zum monatlich stattfindenden Infoabend an – der nächste Infoabend findet am 19. Juni statt – ich mache gerade nochmal ein bisschen Werbung – ja, oder meldet Euch einfach per Telefon oder E-Mail bei uns. Ja, aber jetzt zurück zum Thema. Wie waren denn Deine Erfahrungen dann im Kurs und wurden sie denn auch erfüllt? Also Deine Erwartungen?

 

SVEN: Absolut. Absolut. Doch wirklich, absolut. Also, die gute Organisation und Struktur, die setzten sich dann im Kurs auch fort. 1–2-mal die Woche gibt es ja um 18 Uhr die Webinare, die gehen dann bis 21 Uhr, was sich dann auch gut mit dem beruflichen Alltag vereinbaren ließ. Zur Vorbereitung auf jedes Webinar kann man eine Lerneinheit bearbeiten, die spezifische Aufgabenstellungen zu diesen Themen beinhalten, muss es aber nicht. In jedem Modul gibt es eine Lernerfolgskontrolle, das sind Multiple-Choice-Fragen, die zur Wissenskontrolle dienen aber auch ein Must have sind für beantragte Fördergelder wie das Aufstiegs BAföG. Die Dozenten in unserem Kurs waren alle überaus freundlich und standen immer als Ansprechpartner zur Verfügung. Also top.

 

KATJA: Du hast eine Sache erwähnt, ich weiß es nicht, ob sie richtig verstanden wird. Also, und zwar diese Lerneinheiten, Du hast ja den berufsbegleitenden Kurs gemacht, da ist es schon wichtig, dass man die entsprechenden Lerneinheiten dann zum nächsten Termin absolviert, wenn man Förderung erhält. Das ist wichtig zu erwähnen, und es ist natürlich auch im eigenen Sinne ganz wichtig, auch am Ball zu bleiben. Ja, ich kann mir gut vorstellen Sven, dass es am Anfang nicht zu einfach war, Beruf und Weiterbildung unter einen Hut zu bringen, gerade im berufsbegleitenden Kurs. Was waren Deine besonderen Herausforderungen und wie hast Du sie gemeistert?

 

SVEN: Also, die größte Herausforderung für mich waren die Abschlussprüfungen wegen meinen eben angesprochenen Prüfungs- und Versagensängsten. Doch, ja, wie der Zufall so will, zum Zeitpunkt der schriftlichen Prüfung war ich so stark erkältet, dass ich einfach zu krank war, um Angst zu haben und habe einfach funktioniert. Und hat funktioniert. Der Rest war gefühlt ein großes, spannendes Abenteuer und hat einfach unheimlich viel Spaß gemacht. Ich glaube, wenn man aus dieser langen Perspektivlosigkeit auf einmal eine Vision hat, läuft alles mehr oder weniger von allein. Kurz gesagt: die Vision regelt.

 

KATJA: Und die Motivation war dann so groß. Also Du hast Dich sehr gut organisiert und Du hast auch noch vier Zertifikatskurse nebenher absolviert. Ist das richtig?

 

SVEN: Ja, das ist korrekt. Wie eben angesprochen, die Vision regelt und das Lernen und Anreichern von Wissen hat mich motiviert, einfach nochmal tiefer in spezifische Themen einzutauchen, wie das People and Culture Management, die agile Projekt-Organisation, das Diversity Management oder auch ganz klar die Rhetorik und Kommunikation. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht zu erleben, wie ich mich, nicht nur dort, sondern generell spürbar entwickle. Deshalb habe ich mich von Beginn an straff organisiert und klare Strukturen geschaffen wie z. B. Montag bis Freitag, 18:00-21:00 Uhr: Lernzeit, egal ob schönes Wetter, Geburtstag usw., egal. Fokus gesetzt und GO.

 

KATJA: Wow, also Organisation und Ziele sind wichtig und vor allem auch Disziplin. Welche Tipps würdest Du zukünftigen Teilnehmern und Prüflingen noch geben?

 

SVEN: Tipp Nummer 1: Kommunikation. Das A und O. Ob mit Euren Kommilitonen, Dozenten, Kollegen oder im privaten Umfeld. Der Austausch bringt einfach so viel Licht ins Dunkel und zeigt neue Perspektiven auf. Ich habe z. B. eine Lerngruppe organisiert, wo wir dann samstags unsere Lerneinheiten gemeinsam durchgegangen sind und uns einfach darüber ausgetauscht haben. Hat mir persönlich unheimlich viel gegeben. Der Tipp Nummer 2: die Selbstdisziplin. Zieh es durch, komme was wolle. Das sind knappe 16 Monate und wenn Du da fokussiert am Ball bleibst, kannst Du am Ende die Ernte einfahren. Auch wenn es hart wird, zieh es einfach durch.

 

KATJA: Ja, das mit der Kommunikation ist auch ganz wichtig, denn man übt ja auch und festigt so die Themen und spätestens in der mündlichen Prüfung muss man auch darüber sprechen. Richtig guter Tipp. Und was würdest Du nicht empfehlen?

 

SVEN: Garnichts. Weil ich die Erfahrung auch gemacht habe, dass mich oft Menschen aufgrund persönlicher Erfahrungen oder der eigenen Vorstellungskraft limitieren wollten oder limitiert haben. Aber das ist einfach nicht richtig. Und man soll sich da auch nicht in irgendeiner Weise einschränken lassen, Denn was für den einen nicht machbar ist, macht ein anderer im Schlaf. Probiert alles aus. Ich hatte Kommilitonen, die haben alles sehr entspannt angehen lassen und eine Woche vor dem Termin der mündlichen Prüfung erst die Projektarbeit angefangen und mit Bravour bestanden. Wäre für mich persönlich und meine Ängste zu versagen niemals in Frage gekommen. Aber hey, „sky is the limit“. Also mach es einfach!

 

KATJA: Also auch ein ganz interessanter Hinweis. Jeder muss letzten Endes ja für sich selbst herausfinden, was der was der beste Weg ist. Sven, mit dieser Aufstiegsfortbildung bekommt man ja einen sehr großen Werkzeugkoffer mit an Wissen, Methoden und Tools, mal unabhängig jetzt vom Titel. Kannst Du das Wissen bereits nutzen und anwenden?

 

SVEN: Seit dem ersten Webinar.

 

KATJA: Super.

 

SVEN: Also gerade in der Kommunikation z. B. reagiere ich viel weniger emotional, ich denke im Austausch dann auch eher mal über das Warum nach. Warum reagiert oder antwortet mein Gegenüber so? Bisher habe ich immer oft geredet, um was zu sagen. Nun höre ich eher aktiv zu, um zu verstehen und das ist ein riesengroßer Unterschied gerade auch in der Selbstwahrnehmung, in der Kommunikation und gerade auch in Bezug auf Konfliktmanagement. Also sehr, sehr hilfreich. Auch Tools wie die SWOT- oder Potentialanalyse, das waren vorher Begriffe, die mir geläufig waren, aber ich konnte mir darunter nichts vorstellen. Nun habe ich beides in meiner Projektarbeit angewendet und ausführlich präsentiert. Und es ist einfach ein tolles Gefühl, einfach auch mit diesen Methoden jemanden zu verdeutlichen, was man da gerade will oder was man da einen präsentiert, Wahnsinn.

 

KATJA: Also, es ist nicht nur Theorie und vor allem, was Du sagst, das ist eine, für mich eine sehr starke Aussage, eben „zuzuhören, um zu verstehen“. Ja, und was sind dann Deine weiteren beruflichen Ziele und Perspektiven? Hat sich vielleicht schon was auf der Karriereleiter getan bei Dir?

 

SVEN: Also ich habe jetzt fest vorgenommen, dass als nächstes, steht der Wechsel in den Bereich HR an, also Human Resources. Dort möchte ich auf jeden Fall Mitarbeiter auf dem gesamten Employee Life Circle begleiten, diese entwickeln und maßgeblich dazu beitragen, eine nachhaltige Unternehmenskultur zu schaffen und zu fördern, wo sich die Mitarbeiter einfach nur wohlfühlen und auch gerne zur Arbeit kommen. Da bei so eine berufliche neue Orientierung völliges Neuland für mich ist, habe ich beschlossen, diesbezüglich mir ein professionelles Coaching angedeihen zu lassen oder in Anspruch zu nehmen, um so effizient wie möglich an mein Ziel zu kommen und mich dort dann auch professionell begleiten zu lassen.

 

KATJA: Klasse, also, das hört sich alles in allem sehr rund an und auch wie Du selbst Deine persönliche Entwicklung, Deine berufliche Entwicklung in die Hand nimmst und das auch durchdenkst und begleitest, gefällt mir sehr gut vom mindset und von Deinen Antworten. Vielen Dank, Sven, ich bin auch schon am Ende meiner Fragen an Dich und sehe, dass sich Weiterbildung auf jeden Fall, auch wieder in diesem Fall, gelohnt hat und Dich stark nach vorne gebracht hat. Ich finde es selbst immer wieder sehr spannend zu sehen, dass man auch mit langjähriger Berufserfahrung, so wie Du und erst mal null Bock auf Weiterbildung dann doch die Motivation aufbringt, wieder zu lernen und nach vorne zu schreiten. Vielen herzlichen Dank für das Interview und für das Teilen Deiner Erfahrungen, ja, dass du auch den Teilnehmern und Teilnehmerinnen so ein bisschen hilfst, den Weg in die Erwachsenenqualifikation zu sehen und für sich anzunehmen und weiter zu ermutigen. Vielen Dank Sven, alles Gute!

 

SVEN: Vielen Dank Katja, dass ich dabei sein durfte und Euch dort draußen viel Erfolg!

 

KATJA: Danke.

 

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Tags: Podcast, Aufstiegsfortbildung, Interview, Fachwirt