15 Jahre manQ – Wir gratulieren
Das Interview mit Lars Pfannkuche zum Firmenjubiläum könnt Ihr in unserer neuen Podcast-Folge anhören oder mitlesen.
Der Podcast zum Mitlesen (Transkript)
Carolin: Heute haben wir für unseren Podcast einen ganz besonderen Gast: Lars, den Gründer und Inhaber von manQ. Dafür gibt es auch einen besonderen Grund:
Du feierst am 3.3.2021 das 15-jährige Firmenjubiläum. Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist. Herzlichen Glückwunsch Lars. Erzähl uns mal, was dich vor 15 Jahren dazu bewegt hat, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und ein Unternehmen zu gründen?
Lars: Hallo Carolin. Vielen Dank erst mal für die Gesprächseinladung zum Podcast und die Möglichkeit, einfach mal ein bisschen was preiszugeben, wie es zu manQ gekommen ist und vor allem, wie sich manQ entwickelt hat.
Aber wenn ich das machen soll, muss ich eigentlich noch ein Stück weiter zurückspringen als 15 Jahre. Du hast gerade gefragt, wie es dazu gekommen, dass manQ quasi gegründet worden ist oder ich mein Unternehmen gegründet habe und in die Selbstständigkeit gegangen bin. Da muss ich eigentlich fast schon bei dem Start in das Berufsleben bei mir anfangen. Mein Start in das Berufsleben sah so aus, dass ich nach meinem Fachabitur eine Ausbildung absolviert habe. Bei mir war das eine Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann. Diese Ausbildung dauerte drei Jahre und ich habe sie beim Mittelständischen IT-Systemhaus gemacht. Danach hatte ich dann die Möglichkeit, noch andere Unternehmen kennenzulernen. Ich habe Jobangebote von großen Konzernen, in denen ich gearbeitet habe, bekommen und habe so - wie gesagt - die Arbeitswelt, sowohl im Mittelstand als auch in Konzernen kennengelernt. Ich habe dann aber relativ früh festgestellt, dass mich die Arbeit in einem Großkonzern nicht so richtig glücklich gemacht hat. Da war mir vieles zu langsam, zu behäbig. Ich habe manchmal das Gefühl gehabt, dass es sehr starre Strukturen sind.
Dies führte dazu, dass ich mich in einem Urlaub mal hingesetzt habe und mir ganz gezielt Gedanken gemacht habe, wie mein zukünftiges Berufsleben eigentlich aussehen soll, was ja noch einige Jahre besser gesagt Jahrzehnte dauern würde. In diesem Urlaub habe ich mir die Zeit genommen, mir ganz in Ruhe Gedanken zu machen. Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich Unternehmer werden möchte. Also das war die Entscheidung, die am Anfang gestanden hat. Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, habe ich mich hingesetzt und überlegt, mit was könnte ich denn ein Unternehmen gründen. Wie könnte denn dieses Unternehmen aussehen, so dass es auch nachher funktioniert? Ich habe mich dann hingesetzt und einen Businessplan geschrieben. Ich habe eine Geschäftsidee entwickelt, habe durchkalkuliert wie das Ganze finanziell aussehen könnte. Ob das auch funktionieren würde, denn ich hatte zu dem Zeitpunkt auch schon gewisse Verpflichtungen. Meine Frau und ich, wir hatten ein Haus gekauft und umgebaut. Meine Frau war zu dem Zeitpunkt, als ich diese Überlegungen gestartet habe, schwanger.
Das heißt also, es war klar, es musste bald auch eine Familie versorgt werden. Und deshalb musste ich bzw. durfte ich nicht so blauäugig in diese Sache reingehen. Es war klar, dass ich mit einem Unternehmen auch Geld verdienen muss, um einfach den Lebensunterhalt zu sichern. Dann hat wie gesagt diese Entscheidung gestanden, ich möchte Unternehmer werden. Nachdem der Businessplan dann fertig war, war die ursprüngliche Überlegung: Ich warte vielleicht erstmal noch ein bisschen, arbeite noch einige Zeit weiter als Angestellter und innerhalb der nächsten drei Jahre setze ich diesen Businessplan um. Das war der Vorsatz, den ich zu Beginn des Schreibens des Businessplans gefasst hatte. Als dann aber der Businessplan fertig war, hatte ich auch keine richtige Lust mehr zu warten und habe mir dann gesagt: „Den setze ich jetzt sofort in die Tat um“. Ich habe das natürlich mit meiner Frau abgesprochen, die heute auch bei uns im Unternehmen bei manQ mitarbeitet und habe gesagt: „Ich würde gerne kündigen, ich möchte mein eigenes Unternehmen gründen. Wäre das für dich in Ordnung, würdest du das mittragen?“ Als ich da grünes Licht bekommen habe, bin ich am nächsten Tag zu meinem damaligen Chef gegangen, habe gekündigt und habe gesagt, dass ich mich selbstständig mache. Also das war quasi der Start in die Unternehmensgründung, in die Selbstständigkeit. Ich habe als Einzelunternehmer ganz am Anfang zur Firmengeschichte noch mit einer etwas anderen Ausrichtung begonnen. Das heißt also, am Anfang in die Selbstständigkeit haben wir die Zielgruppe Unternehmenskunden gehabt. Wir haben Personaldienstleistungen, Schulungsdienstleistungen angeboten und haben Traineekonzepte für Unternehmen umgesetzt. Das Ganze hat sich dann entwickelt zu dem Bildungsunternehmen manQ. So wie wir es heute quasi kennen und uns freuen, dass wir da jeden Tag arbeiten können.
Carolin: Ja Lars, vielen Dank dafür. Was für Weiterbildungen bietet manQ denn jetzt an?
Lars: Heute haben wir natürlich ein großes Portfolio. Wie gesagt, ganz am Anfang waren es eher Firmenkunden gewesen, Traineekonzepte. Und diese Traineekonzepte haben wir auch kombiniert mit Abschlüssen, mit Zertifizierungen. Heute sieht das ein bisschen anders aus. Heute haben wir eine sehr große Bandbreite an offenen Lehrgängen, an offenen Kursen. Das heißt jeder, der sich persönlich beruflich weiterentwickeln möchte, kann sich einfach bei uns anmelden und an einem Kurs teilnehmen. Das sind dann in der Regel Aufstiegsfortbildungen der beruflichen Bildung, die berufsbegleitend oder in Vollzeit absolviert werden können und auf eine gesetzlich geregelte Prüfung vor einer IHK vorbereiten. Das sind Abschlüsse wie Fachwirte, Betriebswirte, Meister, Operative IT-Professionals beispielsweise. Und ja, das ist das Portfolio, was wir heute eigentlich haben.
Carolin: Wenn du in die Vergangenheit schaust. Auf welche größeren Ereignisse in diesen 15 Jahren blickst du besonders gerne zurück?
Lars: Ja, wenn man so an größere Ereignisse denkt, dann sind das ja so einige Meilensteine gewesen. Der erste kam sogar relativ früh. Das Unternehmen wurde von mir als Einzelunternehmer in 2006 gegründet. Ich habe also ganz alleine angefangen. Aber bereits im ersten Jahr, habe ich die erste Mitarbeiterin eingestellt - Anja Finis. Sie ist übrigens noch heute bei uns im Unternehmen und wird auch dem einen oder anderen Teilnehmer sicherlich aus persönlichen Kontakten bekannt sein. Das war sicherlich der erste Meilenstein zu sagen, ich mache es nicht nur als Einzelselbständiger, als Soloselbständiger wie man heute sagt, sondern ich will wirklich ein Unternehmen mit Mitarbeitern haben. Das war der erste Schritt.
Dann natürlich in den ersten Jahren die erfolgreiche Entwicklung, dass das Unternehmen einfach auch Bestand gehabt hat. Weil das ist ja auch ein Punkt: Viele Gründungen scheitern einfach innerhalb der ersten drei Jahre. Da war es natürlich ganz wichtig ein Unternehmen aufzubauen, was auch länger Bestand hat. Wobei man natürlich sagen muss, auch wir haben in den ersten Jahren turbulente Zeiten gehabt. In 2006 die Gründung, dann die Einstellung der ersten Mitarbeiter. Wenn man jetzt etwas weiter zurückgeht, die Jahre 2008, 2009, 2010, die waren geprägt von der damaligen Finanzkrise, auch mit der Unsicherheit in der Wirtschaft. Das heißt, was heute die Corona-Krise eigentlich für die Wirtschaft ist, war damals die Finanzkrise, wo viele Unternehmen mit Aufträgen zurückhaltend waren. Also war es sicherlich ein Meilenstein, dass wir es geschafft haben, durch dieses schwierige, wirtschaftliche Umfeld gut durchzukommen. Ein weiterer Meilenstein war sicherlich in 2010 dann die konsequente Ausrichtung auf offene Aufstiegsfortbildungen, das heißt Angebote nicht nur für Unternehmen, sondern es auch jedem Berufstätigen möglich zu machen, mit uns gemeinsam eine höhere Qualifikation zu erlangen, so dass wir die Berufstätigen auf ihrem Weg zur Prüfung begleitet und gut vorbereitet haben. Das war wie gesagt sicherlich einer der Meilensteine. Seit 2010 gibt es auch den Namen manQ, die Marke manQ. Mit der Ausrichtung auf die offenen Aufstiegsfortbildungen haben wir gesagt, das wollen wir auch ganz klar im Außenauftritt dokumentieren. Da wurde der Firmenname, die Marke manQ ins Leben gerufen. Unsere Website www.management-qualifizierung.de wurde damals freigeschaltet mit den Fortbildungsangeboten. Also war das sicherlich ein ganz herausragender Meilenstein für uns als Unternehmen. Und dann hat sich eigentlich das Thema so sukzessive entwickelt, das heißt aus unseren Anfängen mit den Unternehmenskunden heraus, was überwiegend IT-Unternehmen gewesen sind, haben sich dann diese ersten Aufstiegsfortbildungen entwickelt. Das heißt, da haben wir auch Kurse, Aufstiegsfortbildungen für IT-Beschäftigte gemacht. Das waren die Operativen IT-Professionals. Mit denen haben wir damals begonnen. Über die Jahre hinweg kamen natürlich ganz viele verschiedene Fortbildungsabschlüsse noch hinzu, wie wir das heute in unserem Portfolio haben: Die Fachwirte im Gesundheits- und Sozialwesen, Logistikmeister, Personalfachkaufleute, Wirtschaftsfachwirte. Alles das, was man heute auf der Website findet, hat sich sukzessive entwickelt. Jedes Jahr kamen ein, zwei neue Abschlüsse hinzu. Was sicherlich auch Themen gewesen sind, ist einfach die Verbesserung der IT-Plattformen, der Services für unsere Teilnehmer. Also wir haben dann relativ schnell eine eigene digitale Lernplattform eingeführt, um das gesamte Unterrichtsmaterial den Teilnehmern von uns sowie Aufzeichnungen des gesamten Unterrichts im Videoformat zur Verfügung zu stellen. Das heißt also, wir haben uns sowohl thematisch, was unser Angebots-Portfolio angeht, weiterentwickelt, aber auch permanent technisch, um einfach über die Technik unseren Teilnehmern einen guten Service bieten zu können.
Carolin: Das hört sich alles sehr, sehr gut an. Worauf bist du persönlich besonders stolz? Und was macht manQ im Bereich der beruflichen Weiterbildung besonders?
Lars: Also stolz bin ich eigentlich nicht auf ein einzelnes, herausragendes Ereignis, sondern auf die gesamte Entwicklung, die wir genommen haben als Unternehmen und auch als gesamtes Team, die wir hier zusammenarbeiten, um diese Weiterbildungen zu realisieren. Wenn man sich das mal in Zahlen vorstellt. Als wir diesen ersten Lehrgang angeboten haben oder als der erste Lehrgang gestartet ist, der auf einen offiziellen IHK-Abschluss vorbereitet hat. Also die erste Aufstiegsfortbildung quasi, da war das ein Kurs, so hatte ich eben gerade schon kurz gesagt, der Operativen IT-Professionals. Und diese erste Lehrgangsgruppe bestand aus sechs Teilnehmern. Das heißt, wir hatten sechs Teilnehmer, die ihren ersten Kurs bei uns gestartet und auch erfolgreich absolviert haben. Aber mit sechs Teilnehmern ging es halt los. Heute haben wir über 1.000 Teilnehmer in den verschiedensten Lehrgangsgruppen, die im Moment aktiv bei uns gerade einen Lehrgang absolvieren und damit auf dem Weg sind, zu einer höheren beruflichen Qualifikation.
Das ist eigentlich das, was mich am meisten freut und wo ich auch wirklich sehr stolz darauf bin. Denn wenn man sich jetzt viele Startups anschaut oder große amerikanische Unternehmen, die sagen immer wir wollen die Welt verändern. Das liest man in ganz vielen Visionen von großen oder von amerikanischen Startups. Und was wir - glaube ich - hier machen, mit unserer täglichen Arbeit, wir verändern nicht die Welt, aber wir verändern mit unserer Arbeit das Leben unserer Teilnehmer. Das kann ich wirklich aus eigener Erfahrung sagen, denn ich habe meine ganzen Qualifikationen auch nach meiner Ausbildung berufsbegleitend erworben, höhere Abschlüsse erlangt. Das eröffnet andere Perspektiven, andere Möglichkeiten. Man kann sich beruflich anders entwickeln. Und dazu tragen wir bei. Und deshalb - wie gesagt - aufgrund der Teilnehmerzahl, die wir heute haben, weiß ich, wir verändern das Leben von ganz vielen Menschen zum Positiven, denn durch unsere Arbeit eröffnen sich diesen Menschen ganz neue berufliche Perspektiven. Das ist auch etwas, was wir regelmäßig durch Feedbacks von Absolventen bekommen, die sich vielleicht mal ein, zwei Jahre nach Abschluss ihrer Fortbildung dann wieder bei uns melden und sagen: „Inzwischen habe ich diese oder jene Position erlangt. Da wäre ich nie hingekommen, wenn ich mich nicht damals dafür entschieden hätte, die Fortbildung zu machen“. Das freut natürlich ganz besonders, dass wir da einfach auch einen Beitrag leisten, dass sich für den Einzelnen oder für die Einzelne wirklich etwas verändert, nachdem sie bei uns so eine Fortbildung durchlaufen haben.
Carolin: Was sind deine Wünsche und Ziele für manQ in den nächsten Jahren?
Lars: Ich möchte natürlich, dass sich das Unternehmen weiterentwickelt. Wie gesagt, ich bin stolz darauf, dass wir einen Beitrag leisten können, viele Menschen einfach in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu begleiten. Das möchten wir natürlich fortsetzen und dann kommt noch hinzu, dass wir auch permanent jeden Tag eigentlich daran arbeiten, ein kleines Stückchen besser zu werden, mit dem was wir machen. Es ist natürlich so, auch wir kochen nur mit Wasser. Auch bei uns läuft mal etwas schief. Auch bei uns passieren mal Fehler. Aber wir versuchen wirklich konsequent zu schauen, wo können wir etwas verbessern. Wo können wir aus Fehlern lernen, um einfach den Service, die Qualität, unsere Leistung permanent zu verbessern?
Du hast eben auch noch gefragt, was manQ denn beispielsweise so besonders macht. Und das hängt auch ein bisschen mit dem zusammen, was wir in Zukunft erreichen wollen. Das besondere von manQ ist eigentlich, und das ist unser Ansatz gewesen, dass wir von Anfang an das Ziel hatten, Weiterbildung so zu gestalten, dass sie jedem möglich wird. Und dass jeder, der im Berufsleben steht, auch die Möglichkeit hat, eine Weiterbildung, eine längerfristige Fortbildung zu absolvieren, wenn er sich dafür entscheidet. Der Grundgedanke ist damals gewesen, dass wir technische Möglichkeiten einsetzen, unser Lernkonzept auf diese technischen Möglichkeiten quasi zuschneiden, um so die Vorteile von Fernunterricht und von Präsenzunterricht zu verbinden. Denn die ganz klassischen Lehrgangsformen, die man bei uns in dem Bereich kennt, ist der klassische Präsenzunterricht. Das heißt, ich gehe zu einem Bildungsanbieter, der diese Schulung in Präsenzform durchführt, ich fahre vielleicht zweimal die Woche zu einem Bildungshaus, zu einem Seminarzentrum. Sitze im Klassenraum mit anderen Teilnehmern, was natürlich viele Vorteile hat. Ich habe einen Dozenten, der mich unterrichtet, der den Unterricht strukturiert. Ich habe eine Gruppe, andere Teilnehmer, mit denen ich lerne. Aber ich habe auch einen hohen Aufwand durch die Fahrtzeit, vielleicht kriege ich das mit den Unterrichtszeiten, mit der Fahrtzeit nicht immer hin, weil der Veranstaltungsort zu weit von meinem Wohn- oder Arbeitsort entfernt ist. Das könnte ein Problem sein. Das heißt also der Präsenzunterricht bietet Vor- aber auch Nachteile. Bei dem Fernunterricht, wie man das klassischerweise kennt, ist es eigentlich ähnlich.
Es gibt Vor- und Nachteile. Im Fernunterricht bekomme ich normalerweise Studienmaterial zugeschickt, sogenannte Studienbriefe. Heutzutage passiert das natürlich oft in digitaler Form, in dem man PDF-Dateien zur Verfügung gestellt bekommt. Die Vorteile sind eine sehr große Flexibilität bei einem Fernkurs. Ich habe überhaupt kein zeitliches Korsett, in das ich mich zwängen muss. Ich bin komplett ortsunabhängig. Ich kann die Studienbriefe jederzeit durcharbeiten, so wie es mir quasi gut passt. Das ist der große Vorteil. Der Nachteil ist aber, es fehlt so ein bisschen die Struktur. Und das führt dazu, dass viele Teilnehmer dann die Fernkurse oft wegen der Arbeit aufschieben und sagen, das mache ich dann nächste Woche. Dann lese ich mal den Studienbrief. Und irgendwann hat sich ein großer Berg aufgetürmt und man sieht kein Fortkommen mehr und sagt, ich schaffe das nicht mehr, ich breche die Fortbildung ab. Das sind die Nachteile von einem Fernkurs.
Unser Ziel ist es von Anfang an gewesen, die Vorteile von beiden Varianten miteinander zu verbinden. Das heißt: Unterricht durch einen Dozenten, Interaktion mit anderen Teilnehmern in der Gruppe, persönlicher, direkter Austausch bei uns aber halt über einen virtuellen Klassenraum, den wir bereits seit 2010 einsetzen. Schon lange vor Corona-Zeiten haben wir mit Videokonferenzen unterrichtet, aber trotzdem auch mit einer Flexibilität, einer Ortsunabhängigkeit. Ich kann von überall, wo ich einen Internetanschluss habe, am Unterricht teilnehmen. Ich kann über Lerneinheiten, die mir strukturiert zur Verfügung gestellt werden, selber entscheiden, wann bearbeite ich diese Lerneinheiten bevor der nächste Unterricht losgeht. Ich kann mir das selber einteilen. Und so verbinden wir bei uns diese beiden Welten miteinander und versuchen die Vorteile von beiden Sachen zu nutzen. Das ist natürlich auch das große Ziel für die nächsten Jahre, dass wir permanent weiter daran arbeiten, das Konzept, die technischen Möglichkeiten weiterzuentwickeln, um Fortbildungen für unsere Teilnehmer noch besser, noch effektiver und noch zielgerichteter zu gestalten.
Dazu gehören dann beispielsweise Projekte, wie ein eigenes Wiki, welches wir jetzt Anfang des Jahres in Betrieb genommen haben mit ganz vielen Lerninhalten. Einfach weil ganz viele Lerninhalte auch frei im Internet zur Verfügung stehen. Teilnehmer recherchieren danach, aber sie wissen dann immer nicht, ist denn das auch so, wie ich es nachher für die Prüfung brauche. Ist die Quelle, die ich im Internet gefunden habe, ausführlich genug? Und da haben wir uns gesagt, wir bauen eigene Lerninhalte auf. Das heißt, wir arbeiten nicht nur mit Lehrbüchern, die wir in unseren Fortbildungen einsetzen in digitaler Form, sondern wir erstellen eigene Lerninhalte, um ganz zielgerichtet die Informationen für jeden Teilnehmer sofort greifbar zu haben, die er braucht. Das ist zum Beispiel ein Punkt, wo wir sagen, da wollen wir uns weiterentwickeln, um einen noch besseren Service für unsere Teilnehmer zu machen.
Carolin: Das hört sich sehr gut an. Weiterhin bei der Umsetzung viel Erfolg. Eine wahrscheinlich sehr, sehr wichtige Frage und die viele unserer Zuhörer beschäftigt. Du bist schon bei der vorherigen Frage ein bisschen darauf eingegangen. Und zwar, welche Tipps und Tricks hast du für alle bereit, die mit dem Gedanken spielen, eine berufliche Weiterbildung zu beginnen?
Lars: Ich glaube, der erste Tipp, den ich habe, ist auch der allerwichtigste in dem Zusammenhang. Und der heißt: Einfach machen. Das ist ein Punkt, den ich auch jedem empfehle, mit dem ich mich über das Thema Fortbildung unterhalte. Wer an dem Punkt ist, dass er sich zumindest Gedanken macht, dass er sich vorstellen kann, sich beruflich weiter zu qualifizieren, einen höheren Abschluss zu erlangen, aber noch nicht weiß, welches Fortbildungsprofil ist das Richtige, zu welchem Bildungsanbieter will er gehen. Das kann manQ sein, das kann natürlich aber auch jeder andere sein. Wichtig ist, wenn man sich diese Gedanken macht, dass man auf jeden Fall die Vorsätze auch in die Tat umsetzt.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man davon profitiert. Wenn ich an meinen eigenen beruflichen Weg zurückdenke und damit springen wir ja fast schon wieder an den Anfang, so wie wir in das Gespräch eingestiegen sind, da habe ich gesagt, mein Start in das Berufsleben ist eine Ausbildung gewesen. Eine klassische dreijährige duale Ausbildung, Datenverarbeitungskaufmann. Das war wie gesagt der Vorläufer der heutigen IT-Berufe. Nachdem ich diese Ausbildung absolviert hatte, habe ich von meinem Ausbildungsbetrieb direkt ein interessantes Jobangebot bekommen und hatte Spaß, dass anzunehmen. Das habe ich auch gemacht. Aber mir war auch klar, irgendwann im Laufe der nächsten Jahre, Jahrzehnte wird es vielleicht mal so sein, dass diese Qualifikation, diese Ausbildung alleine nicht ausreicht und dass es vielleicht interessante Positionen gibt, die mir verwehrt bleiben, weil ich keine entsprechende Qualifikation habe.
Daraufhin habe ich damals selber die Entscheidung getroffen, ich will mich weiterbilden, ich will mich fortbilden und habe dann eigentlich den Startschuss gegeben in meine eigene berufliche Bildung. Das hat mit einem betriebswirtschaftlichen Abendstudium begonnen. Da habe ich drei Jahre neben dem Job abends studiert. Ich bin dreimal die Woche abends zur Uni gegangen. Von 18.00 Uhr bis 21.15 Uhr war das damals, glaube ich. Das heißt also, ich kann sehr gut einschätzen, welche Belastung auf einen Teilnehmer von uns zukommt, wenn er neben dem Job oder der Familie noch lernen muss. Aber ich weiß auch, dass ist manchmal anstrengend, es ist aber auch machbar. Ja, das Entscheidende ist, es zahlt sich aus. Das war vielleicht mein erster Abschluss, aber auch nicht mein letzter. Das hat sich bei mir permanent durchgezogen. Ich habe beispielsweise selber eine Aufstiegsfortbildung zum Fachkaufmann IHK gemacht. Dann verschiedene Seminare, Fortbildungen mit Zertifikaten und die letzte Qualifikation, die ich vor einigen Jahren erworben habe, ist beispielsweise nochmal ein Uni-Abschluss gewesen, wo ich berufsbegleitend ein Masterstudium im Bereich Erwachsenenbildung gemacht habe. Und so hat sich eigentlich das Thema Bildung auch durch mein Berufsleben, durch mein persönliches Leben, wie ein roter Faden gezogen. Und ich kann halt sagen, ich habe profitiert davon. Während meiner Angestelltenzeit haben sich dadurch für mich Positionen eröffnet, die ich ohne diese Qualifikationen nicht hätte wahrnehmen können. Es war sicherlich auch der Startschuss in meine Selbstständigkeit, in meine Unternehmensgründung. Durch das ganze Know-how, was ich hatte, habe ich es mir einfach auch zugetraut und mich sicher genug gefühlt, so ein Unternehmen zu gründen und aufzubauen.
Deshalb wie gesagt, der erste wichtige Rat, wenn man darüber nachdenkt, das ist der erste wichtige Schritt. Und dann musste der auf jeden Fall in die Tat umgesetzt werden. Egal, für welches Fortbildungsprofil ich mich nachher entscheide, egal, welches Lehrgangskonzept, welcher Bildungsträger für mich der Richtige ist. Wichtig ist, das Ganze überhaupt zu machen. Und dann der zweite wichtige Tipp, da möchte ich vielleicht mit einem Zitat anfangen von Katharina von Siena. Die gute Dame hat mal gesagt: „Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten“. Das gilt für die Zeit während der Fortbildung, denn wenn man angefangen hat, den Startschuss für sich selbst zu geben, dann auch wenn es mal zwischendrin hart ist, unbedingt durchziehen. Weil, wie gesagt aus eigener Erfahrung weiß ich, es ist machbar, und man profitiert immens davon, wenn man durchhält. Und deshalb, auch wenn zwischendurch mal eine harte Phase kommt, wenn man denkt, jetzt nehmen wir gerade Stoff durch, der ist aber schwer, ich verstehe nichts. Es wird sich alles zum Guten fügen. Das kann ich jedem Teilnehmer nur ans Herz legen. Wenn wir zwischendurch mal mit Teilnehmern sprechen, die bei uns eine Fortbildung absolvieren, die mittendrin sind und sagen: „Ich weiß nicht, ich habe beruflich so viel um die Ohren, mit der Familie um die Ohren, die Fortbildung. Es ist alles schwierig“. Wir sagen dann, das es anderen auch schon so ging, halte durch, es wird sich auszahlen. Und das sind die, die einem das positivste Feedback am Ende geben und sagen, wenn sie dann erfolgreich abgeschlossen haben: „Super, dass ihr mich bestätigt habt, das wirklich bis zum Ende durchzuziehen. Jetzt habe ich den Abschluss in der Tasche. Ich habe vielleicht schon ein neues Jobangebot bekommen, wo ich genau die Arbeit machen kann, die mir vorschwebt, die mir Spaß macht“. Das freut uns natürlich besonders, aber letzten Endes ist es die Leistung der Teilnehmer. Erst beginnen und dann auch durchhalten. Das ist das Entscheidende, was ich jedem mit auf den Weg geben möchte.
Carolin: Vielen Dank Lars, für die vielen Informationen und jetzt zum Schluss die vielen wertvollen Tipps. Dann bleibt mir nur noch eins. Ich wünsche euch am 3.3. einen ganz tollen Tag und feiert euch.
Lars: Carolin, vielen Dank. Vielleicht bis zum nächsten Mal.
Hast Du Wünsche, Anregungen und Ideen zu unserem Podcast? Dann sende sie gerne an info@manq.de